Chronica Fraternitatis

A.D. 1171

Chronik der Ereignisse um die Fraternitas, im Tribunal Gallia Transalpina, den Feenwäldern und in der sonstigen Welt.
Gesammelt und aufgeschrieben ab dem Jahre des Herrn 1155.

Nun, da sich das Jahr 1171 nach der Geburt unseres Herrn Jesus Christus seinem Ende zuneigt, möchte ich nicht müßig sein, und die Geschehnisse, wie sie meinem schwachen Geist in Erinnerung geblieben sind, für die Nachwelt zur Mahnung und Lehre niederschreiben. Mahnung für alle, die ihre Macht durch den Fürsten der Finsternis erhalten, denn dieser Weg führt nur ins Verderben, und Lehre für zukünftige Geschlechter in unserer Gemeinschaft, nicht den Lockungen und Einflüsterungen der Dämonen zu erliegen.
Doch will ich nun beginnen, meiner traugigen Pflicht nachzukommen und das Ende unseres geschätzten Freundes, des Barons, erzählen.

Es war in den Tagen des Frühlings, als Frederic, Vertrauter des Barons und Freund unserer Gemeinschaft, zu uns eilte und unsere Hilfe erbat. Sein Herr sei, so berichtete er, nicht von einem Jagdausflug zurückgekehrt. Obwohl es nicht unüblich sei, daß der Baron für einige Tage seiner Freude an der Jagd freien Lauf gewährte, so sei er doch noch nie so lange ohne Nachricht ferngeblieben. Daher war unser Freund in höchster Sorge, und über das Wohl seinen Herren in tiefstem Zweifel. Da auch für uns der Baron nicht nur Verbündeter, sondern gar ein guter und getreuer Freund war, machten sich alsbald die magi Alexander, Argus und Zen, der Ritter Sire Lazarde und unser Getreur Guillieme auf die Suche nach dem Baron. Nicht besser hätten wir die Männer auswählen können, die jene Sache, welche klein begann, doch schon bald weit größere Außmaße erhielt, zu untersuchen gedachten, denn sie sollten Gefahren begegnen, die zu erwarten die Ursache des Unternehmens keinen Anlaß bot. Meister Alexander, der die Kunst des Suchens mit Hife der Magie beherrscht, lokalisierte unseren Freund in kurzer Zeit südlich von Nantes. Auf ihrem Weg dorthin begaben sich die Unsrigen zum Grafen von Ile, von dem wir wußten, daß der Baron ihn besucht haben mußte. Dies bestätige der Graf in einer Audienz, die er zu gewähren gestimmt war, und gab zu wissen, daß der Baron ihn mit der Absicht nach Montauban uz reisen vor einigen Tagen verlassen habe. Somit war der erste Stein auf dem wiederzuentdeckenden Weg des Baron gesetzt. Erkundigungen im Gasthaus zu Montauban geboten nun zu größter Eile, denn die Spur hatte sich verloren, doch gab es Hinweise, deren Deutung nichts Gutes erahnen ließen. In Nantes angekommen drangen alsbald Gerüchte über einen Mörder, der die Gegend unsicher gemacht habe ans Ohr unserer Freunde. Aufhorchen ließ sie indes der Bericht über besonders scharfe Schwerter, die er bei sich gehabt haben sollte, war uns doch im vergangenen Jahr ein merkwürdiges Runenschwert in die Hände gefallen. Auf's höchste alarmiert zog man nun Erkundigungen über die Lande südlich von Nantes ein und brachte in Erfahrung, daß unweit der Stadt eine alte geschleifte Burg gelegen sei, die gesetzteswidrigen Elementen brauchbaren Unterschlupf gewähren konnte. In der Tat fanden unsere Getreuen jene Burg schnell und gewahrten, daß sie zum Teil wieder hergestellt worden war. In Erwartung einer größeren Besatzung entschied man die Nacht abzuwarten und im Schutze der Dunkelheit die Gemäuer nach unserem Freund zu durchsuchen. In jener Nacht wandte Gott der Herr sein Augenmerk auf andere Dinge als unsere verzweifelte Suche, denn die Elemente selbst schienen sich gegen unsere Freunde zu erheben, doch sie trotzten ihnen und gelangten schließlich in das Innere der Burg. Hier verließ sie ihr Glück nun vollends, wollte doch Meister Alexander zum Wohl aller die neuster Errungenschaft seiner Studien, einen Unsichtbarkeitszauber, einsetzen. Vertrauend, das ein unsichtbarer Helfer von großem Nutzen wäre, stiftete er aber nicht nur Verwirrung unter unseren Gegnern, sondern auch auf unserer Seite, so daß die alarmierten Wachen den Unsrigen erbitterten Widerstand leisteten. Diesen unter großen Anstrengungen schließlich überwunden, gewahrte Sire Lazarde einen Gang, welcher wohl magisch gesichert war, allerding der einzige Weg zum Verließ des Baron zu sein schien. Tapfer setzte er sich der Gefahr aus, doch sein Bemühen blieb ohne jede Frucht, nur Wunden trug er davon. So blieb denn nicht anderes als die Gefangenen, die gemacht worden waren, zu befragen. Nachdem der Weg endlich gangbar gemacht worden war, drang man endlich in die Kammer des Hexenmeisters vor. Das Entsetzen war groß, denn im Moment der Ankunft starb unser Freund der Baron unter den Händen des Diabolisten Fitzcairn, der ein neugeschaffenes Schwert im Blute unseres Freundes härtete. Dies war das Geheimnis jener Schwerter, sie waren mit Blut geschaffen und dem Bösen geweiht!! Ein Kampf entsponn sich nun, doch die Rache konnte nicht vollendet werden. Fitzcairn entkam, aber nur für den Moment, konnten wir es doch als Mitglieder des Ordens nicht zulassen, daß ein Abtrünniger wie Fitzcairn es war weiteres Unglück über die einfachen Menschen und unseren Orden brachte.

Nachdem der Leichnam von Cecil de Bernassis zur letzten Ruhe gebettet war, und die Trauer seines Sohnes den Durst nach Rache ein wenig gemildert hatte, begannen wir mit unserer Suche nach Fitzcairn. Sire Lazarde, Bruder Tuk, Meister Zen und Guillieme versuchten auf Chateau Bernassis von unserem Freund Frederic weitere Auskunf über jenen "Gelehrten" Fitzcairn zu erhalten, doch Guillieme, der in solche Dingen nicht sonderlich erfahren ist, weckte nur die Neugier unsres Freundes, und gab Anlaß zu vermuten, daß wir mehr Informationen besaßen, als wir preisgegeben hatten.
Anschließend begaben sich die Magi Zen, Omar, Barnados und Bruder Tuk nach Fudarus, um dort offiziell bei Quaesitor Protrantus Anklage gegen Fitzcairn zu erheben. Dieser, so stellte sich heraus , war kein Mitglied des Ordens, doch bildete eine ernsthafte Gefahr für denselben. Daher erhielt die Fraternitas den Auftrag, Fitzcairn zu finden, wenn möglich zu fangen und vor das Tribunal zu schaffen. Sollte dies nicht möglich sein, so sollte er getötet werden. Es war jedoch höchste Vorsicht geboten, da die Kirche und die weltliche Herrschaft bei Kenntnis solcher Fälle größere Probleme bereiten könnte.
Zur selben Zeit waren Sire Lazarde, Marcel und einer unserer Grog auf dem Weg nach Lüttich, um mit den Familien unserer Gefangenen, die sich als Ritter offenbart hatten, über angemessene Lösegelder zu verhandeln. Doch bereits wenige Meilen hinter Rennes gerieten sie in einen Hinterhalt. An einer Furt lauerten drei durch schwarze Magie beseelte Sklette, die unseren tapfer kämpfenden Grog töteten und Sir Lazarde schwer verletzten, ehe sie bezwungen werden konnten.
In Fudarus erfuhren die magi aus den Tribunalsprotokollen, daß vor Jahren ein Mann namens Fitzcairn verdächtigt wurde, Magie zu praktizieren ohne sich dem Orden unterworden zu haben. Die Untersuchung, geleitet von Cardas Deletor, unserem besonderen Freund aus dem Circulu Iustorum, ergab jedoch, daß er nicht die Gabe besaß und durch Einwirkung jenes unseres Freundes als Gefahr für den Orden ausgeschieden war. Um weitere Informationen zu bekommen, suchten die magizusammen mit Bruder Tuk auf ihrem Rückweg die Burg des Circulus auf. Cardas Deletor gab sich hocherfreut ob ihres Besuches, erteilte nützliche, wenn auch spärliche Informationen und ließ erkennen, daß nachdem Fitzcairn lange für den circulus ein nützliches Instrument gewesen sein, er doch seit längerem sich von ihnen abgewandt zu haben schien. Somit schienen wir ausgerechnet dem Circulus auch noch die Arbeit abzunehmen. Meister Omar fühlte sich daher wie eine der Figuren des Spiels der Könige, welches zu Schauzwecken an einer der Wände der großen Halle des circulus hing. Jedoch das bemerkenswerte an jenem Spiel war, daß es genau jenes Bild gewesen war, welches Meister Omar vor Zeiten im Traum gesehen hatte. Jenes Spiel, das ein Dämon mit einer verhüllten Gestalt spielte, war doch das garde la Dame eindeutig wieder zuerkennen. Dies mußte mehr als ein Zufall sein, doch die Wege des Herrn sind unergründlich.
Ein Untersuchung des Labors, welches wir in blutigem Kampf Fitzcairn genommen hatten, erbrachte keine Hinweis auf seinen Aufenthaltsort, dor unser Getreuer Dolph konnte in einem Gasthaus eine Spur finden, die ihn, Marcel und die Magi Argus, Barnados und Omar schließlich zu einem verlassenen Landhaus führten, daß mehr war, als es zunächst schien. Denn unter diesem Haus gab es verborgene Gänge und Kammern. Eine jener Kammern war mit Wasser gefüllte und ausgerechnet dort war es, daß erneut Sklette sich den unseren in den Weg stellten. Alle die Gefahren überwindend waren sie letztendlich am Ziele ihrer Anstrengungen und konnten in schwerem Kampf gegen Fitzcairn und den ihm verbündeten Dämon Rache nehmen für das Schicksal, welches er unserem Freund Cecil de Bienassis bereitet hatte. Doch die Mächte der Hölle sind nur schwerlich zu bekämpfen, und so forderte auch dieser Kampf sein Opfer unter unseren Streitern: Marcel, unser geschätzter Freund und Weggefährte wurde von dem Dämon erschlagen, ehe Dolph und Meister Argus diese Ausgeburt der Hölle schließlich besiegen konnten. Fitzcairn fand sein Ende unter den magischen Attacken von Meister Barnados und Meister Omar. Um diese Stätte des Bösen für immer den Mächten der Finsternis als Wirkungstätte zu entziehen, verschloß Meister Barnados die Gänge mit Hilfe mächtiger Erdenzauber.
Dies alles vollbracht, kehrten sie zurück zur Fraternitas, berichteten von diesen Ereignissen und beschlossen, die infernalen Schwerter, welcher wir habhaft geworden waren, den Quaesitores zu übergeben. Ich kann es nicht leugnen, drängt sich mir doch schon seit längerem der Eindruck auf, als habe Gott der Herr uns zu seinen Werkzeugen erkoren, das Übel der Höllenschlunde zu bekämpfen und wieder und wieder von seiner Schöpfung zu bannen.
Gebe er dann auch, daß sein Segen stets in all jenen Situationen, die unsrer Gemeinschaft noch kommen werden über uns weile.

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